In Memoriam Albert Loritz

Nach kurzer schwerer Erkrankung starb der Komponist und Dirigent Albert Loritz im Alter von 65 Jahren in Walldürn. Loritz studierte von 1972 bis 1978 an der Musikhochschule Freiburg das Fach Orgel, Musiktheorie/Komposition und an der Albert-Ludwig-Universität Musikwissenschaft. Nach seinem Studium übernahm er im Alter von 24 Jahren das Dirigat des Blasorchesters im Musikverein Zähringen. Daneben war er zeitweise auch als Kirchenmusiker tätig. 15 Jahre leitete er das Orchester des Zähringer Musikvereines und führte es zu großartigen Konzerten im In- und Ausland, so etwa in Frankreich, Italien sowie in der Schweiz. Unzählige Konzerte und vielfältige Veranstaltungen in der Region wurden von seinem Wirken getragen. 

Unvergessen ist seine Kreativität in seinen Kompositionen, Transkriptionen und Arrangements für moderne Bläserbesetzungen für große Orchester, Ensembles und Solisten. Seine Choralsätze für Bläser oder seine neueren Prozessionsmärsche gehören ebenfalls zu seinem Schaffen wie das Angebot bedeutender Kirchen- und Doppelkonzerte. Hier ragen besonders die Konzerte mit dem Radio-Blasorchester Zürich unter der Leitung von Albert Häberling und die Doppelkonzerte mit den elsässischen Blasorchestern unter der Leitung von Prof. Albert Zeh, Colmar hervor. Unvergessen die Konzertreise nach Rom mit der Gestaltung der Osterliturgie und dem Ostermontagskonzert in der Kirche Aracoeli auf dem Kapitolshügel der Ewigen Stadt vor rd. 2000 Besuchern. Die erfolgreiche und ausgezeichnete Teilnahme an Gast- und Wertungsspielen waren Lohn eines großartigen persönlichen Engagements. Nicht unerwähnt werden sollen die Folgen und die internationale Reputation daraus.

In bleibender Erinnerung ist aber seine Auftragskomposition „Aphorismen nach Zettelsprüchen von Emil Gött“ die aus Anlass der Eröffnung des Bürgerhauses Zähringen in Auftrag gegeben und beim Eröffnungskonzert uraufgeführt wurde. Die Trilogie: Zähringer Dichter Emil Gött, Komposition und neues Bürgerhaus führte zu einem einmaligen erlebnisreichen kulturellen Ereignis. 

In vielen Seminaren, Kursen und Zeitschriftenartikeln behandelte Loritz vor allem Fragen des Repertoires, der Programmgestaltung und der Instrumentation. Davon hat der Musikverein reichlich profitiert. 

Im Hauptberuf war er von 1978 bis 2017 Musikpädagoge und unterrichtete an mehren Gymnasien des Landes. Sein großes Engagement galt zuletzt dem Projektorchester mit dem Schwerpunkt „Saxophon“ in Kloster Schöntal. Dort auf dem Klosterberg fand er am 28. Dezember seine Ruhestätte. Zuvor würdigte in einer eindrucksvollen Trauerfeier der Ehrenvorsitzende Adolf Thoma Leben und Wirken dieses immer kreativen und engagierten Dirigenten.

Nachruf auf Albert Loritz